Schnarchtherapie
Das reine Schnarchen hat für den Schnarcher selbst keinen Krankheitswert, auch wenn Betroffene häufig über Mundtrockenheit, Heiserkeit und Halsschmerzen klagen. Dennoch sind eher die Partner*innen oder Mitbewohner*innen die Leidtragenden beim Schnarchen. Grund für die Lärmbelästigung zur Schlafenszeit ist schlaffes, flatterndes Weichgewebe und Muskulatur im engen Rachenraum. Ein Zurückfallen des Unterkiefers und der Zunge ist für die Einengung des Rachen-/ Atemraums verantwortlich.
Schlafapnoe
In manchen Fällen kommt es neben dem lästigen Schnarchen auch zu Atemaussetzern, der sogenannten Schlafapnoe, die wiederum einen pathologischen Charakter haben. Sie führen zu einer generellen Sauerstoffunterversorgung, wodurch der Eintritt in die erholsame Tiefschlafphase gestört wird. Folgen sind Herzkreislauf-Erkrankungen, wie z. B. Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen, und eine gesteigerte Tagesmüdigkeit. So besteht durch Schlafapnoe nachweislich eine erhöhte Gefahr für sekundenschlafbedingte Verkehrsunfälle. Außerdem steigt das Risiko für Depressionen und eine gestörte Sexualität. Bei Kindern führt die verminderte Konzentrationsfähigkeit häufig zu der Fehldiagnose ADHS.
Therapieformen
Bei leichten Formen des Schnarchens kann schon eine veränderte Schlafposition zur Reduktion der Lärmbelästigung führen. Bei stärkeren Ausprägungsformen sollte zunächst durch den Schlafmediziner geprüft werden, ob eine Schlafapnoe vorliegt.
Der klassische Therapieansatz bei Schlafapnoe ist dann die Überdruckbeatmung, der bei einer/einem Schlafmediziner*in, nicht bei Zahnkultur Berlin, durchgeführt wird. Hierbei erfolgt durch eine sogenannte CPAP-Maske eine kontinuierliche Überdruckbeatmung, wodurch 90% der Patienten mit einer nächtlichen Atemstörung erfolgreich therapiert werden – allerdings unter diversen Nebenwirkungen und wiederum verbunden mit einer Lärmbelästigung durch die Maskengeräusche für die/den Partner*in.
Bei Patientinnen und Patienten mit primärem Schnarchen oder bei leichter bis mittelgradiger Schlafapnoe sowie bei Nebenwirkungen durch die CPAP-Behandlung kann als wirksame Alternative die Behandlung mit einer Unterkiefervorschubschiene in Frage kommen. Diese Therapieform wird durch die kieferorthopädische Abteilung in unserem Haus durchgeführt. Die Unterkiefervorschubschiene bewirkt im Rachen ein Straffen der Weichteile und öffnet die Atemwege. Wir verwenden ausschließlich hochwertige, bewährte Schienenmodelle ausgewählter Anbieter. Die Unterkiefervorschubschiene wird einfach wie eine herausnehmbare Zahnspange oder Knirscherschiene selbstständig vom Patienten zum Schlafen eingesetzt.
NEU: Schnarcherschiene jetzt Kassenleistung
Seit dem 01.01.2022 ist die Unterkieferprotrusionsschiene – die sogenannte „Schnarcherschiene“ – zur Behandlung von obstruktiver Schlafapnoe für Erwachsene Bestandteil der kassenärztlichen Versorgung.
Das heißt für Sie, bei entsprechender Diagnose werden die Kosten für gesetzlich Versicherte und damit auch privat Versicherte erstattet.
Inwieweit eine Schnarchtherapie mittels Unterkiefervorschubschiene in Ihrem Fall sinnvoll ist, besprechen wir gern ausführlich mit Ihnen in einem persönlichen Beratungstermin.
Wenden Sie sich für eine Terminvereinbarung an unseren Standort in Adlershof oder Karlshorst.